Hartau
Straße Zittau -Hartau (gegenüber Einfahrt zur Ziegelei)
Die Gemeinde Hartau – seit 1999 zu Zittau eingemeindet – liegt am südlichen Stadtrand und zählt etwa 600 Einwohner. Zittau befindet sich im Dreiländereck Deutschland–Polen–Tschechien, etwa 125 km südöstlich von Dresden. Kurz hinter dem Ortsausgang von Hartau zweigt von der Straße in Richtung Stadtzentrum ein kleiner Waldweg ab. Er führt durch einen lichten Birkenwald hindurch zu einem Friedhof, der zur letzten Ruhestatt für 268 sowjetische Kriegsgefangene und Zivilisten wurde. Die meisten von ihnen waren in umliegenden Betrieben, zum Beispiel bei der Bahnmeisterei, aber auch in einem Baubataillon im Arbeitseinsatz gewesen und an den Entbehrungen der Gefangenschaft gestorben. Quellen belegen, dass ein großer Teil auch in dem damals zu Deutschland, heute aber zu Polen gehörenden Kleinschönau, dem heutigen Sieniawka, beschäftigt war. Von acht Toten ist bekannt, dass sie im Jahre 1946 von Grabstätten in Jonsdorf bzw. Großschönau hierher umgebettet worden waren. Unübersehbar erhebt sich im Zentrum des Ehrenfriedhofes ein breiter Gedenkstein, der einen großen fünfzackigen Stern trägt (1/2). Die Inschrift mahnt zum Gedenken an alle aus der Sowjetunion zur Zwangsarbeit verschleppten Zivilisten und in Kriegsgefangenschaft geratenen Rotarmisten, die hier in Hartau ihre letz te Ruhestatt fanden. Der 1947 eingeweihte Gedenk stein wurde 1967 rekonstruiert. Damals waren nur 13 der Toten namentlich bekannt und wurden auf dem Ehrenmal verewigt. Mittlerweile konnten noch 30 weitere Opfer identifiziert werden, so auch Daniil Bondarenko aus der Gegend von Krasnodar (3/4).