Flößberg
Gedenkstätte im Flößberger Wald (nahe Waldsiedlung)
Flößberg gehört zur Gemeinde Eulatal und liegt 35 km südöstlich von Leipzig. Zweigt man von der Straße nach Beucha am Beginn der Waldsiedlung nach links in einen Waldweg ab, so trifft man bald auf ein Schild, das den Weg zur Gedenkstätte weist. Nach etwa einem Kilometer durch den Kitzscherscher Wald gelangt man zu einem Toreingang (1), der – frei auf der Wiese stehend – den Eingang zur letzten Ruhestatt von 22 unbekannten Toten markiert. Wie viele von ihnen aus der ehemaligen So wjetunion stammten, ist nicht mehr bekannt. Ihre Gräber befinden sich auf dem Gelände des ehemaligen Flößburger Männeraußenlagers des Konzentrationslagers Buchenwald. Etwa 1 200 Häftlinge durchliefen das Lager von Dezember 1944 bis zum April 1945. Die Häftlinge mussten im Werk Flößberg der Hugo Schneider AG Kriegsgüter produzieren. Viele fanden unter den unmenschlichen Bedingungen den Tod oder wurden ermordet. Ihre Leichen wurden zunächst an einer Stelle des Lagers notdürftig beerdigt. Einen großen Teil der Toten bettete man nach Kriegsende auf den Friedhof Borna um oder überführte sie in ihre Heimat. Anfang der 1950er Jahre wurde für die verbliebenen Toten jener kleine Waldfriedhof errichtet. Ein Gedenkstein aus Porphyr, den ein Bad Lausicker Künstler schuf, trägt das Zeichen der Verfolgten des Naziregimes (2). Ganz in der Nähe der Gedenkstätte findet man heute noch die Fundamente jener Baracken, in denen die hier beerdigten Opfer hausen mussten.