Eibenstock_3 Fuchsbau
Gedenkstätte an der B 283 Schönheide-Eibenstock
Die Kleinstadt Eibenstock mit ihren 6 400 Einwohnern bildet ein touristisches Zentrum des Westerz gebirges, nur etwa 40 km südwestlich von Chemnitz entfernt. Während des zweiten Weltkrieges wurde sie jedoch zur letzten Lebensstation für viele Kriegs gefangene und Zwangsarbeiter aus der damaligen Sowjetunion. An sie erinnert ein Ehrenhain mit mehreren Gräbern. Viele der hier begrabenen sowjetischen Kriegsgefangenen arbeiteten bei den Wellner-Werken, die Besteckwaren produzierten. Sie waren unter unmenschlichen Bedingungen im Lager Fuchsbau, unweit des Werkes, untergebracht und starben vor allem im harten Winter 1941/42. Acht Kriegsgefangene aus der Sowjetunion kamen bei einem Fliegerangriff der Alliierten am 18. April 1945 ums Leben. Auf ihrem Grab wurde 1946 ein Obelisk aus Sandstein errichtet, der auf seiner Spitze einen roten Stern mit Hammer und Sichel trägt (1). Neben diesem Obelisken erinnert ein Grabstein an drei an diesem Ort beerdigte Kinder von sowjetischen Zwangsarbeiterinnen (2), die im Ostarbeiterlager Fuchsbau untergebracht waren und kurz nach ihrer Geburt starben, ein zweiter an einen ukrainischen Ostarbeiter. In der Umgebung von Eibenstock kennzeichnen weitere Gedenksteine die Orte, an welchen KZ-Häftlinge ermordet wurden. Direkt an der Straße nahe der Waldschänke erinnert ein grob behauener Sandstein an 19 KZ-Häftlinge, die hier auf einem Evakuierungsmarsch den Tod fanden (3). In einem Waldstück nahe der Bundesstraße 283, unweit des ehemaligen Lagers Fuchsbau, fand man nach dem Krieg die sterblichen Überreste von weiteren 21 Häftlingen. Auch an dieser Stelle wurde eine kleine Gedenkstätte (4) errichtet . Die Toten von diesen beiden Orten wurden jedoch bereits im Spätsommer 1945 auf den Alten Friedhof umgebettet und hier in Ehren bestattet. Die ehemaligen Grabstätten E.4 und E.5 werden bis heute als Ort des Gedenkens an die unschuldigen Opfer des Nationalsozialismus gepflegt.