Forschung trägt Früchte für die öffentliche Ehrung sowjetischer Kriegsgefangener
31.05.10
Am 23.4.2010 fand im Rahmen einer Gedenkveranstaltung an die Verstorbenen des Lagers Zeithain auf Initiative der Dokumentationsstelle der Stiftung eine erste öffentliche Präsentation der Entwürfe für Namensträger auf den Kriegsgräberstätten statt.
Auf den Zeithainer Friedhöfen waren bis zu 30.000 sowjetische Kriegsgefangene bestattet worden, an die bis heute keine Einzelgräber oder Namenstafeln an den Massengräbern erinnern. Bereits seit vielen Jahren hatten sich die Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain und der Förderverein Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain e.V. dafür engagiert, entsprechende Namensträger an den Orten der Massengräber aufzustellen. Ein erster Schritt konnte nun gemeinsam gegangen werden. Im Rahmen des seit dem Jahr 2000 von der Dokumentationsstelle der Stiftung geleiteten Erfassungsprojektes konnten bislang knapp 24.000 Namen dieser Kriegsgefangenen erfasst und im Internet veröffentlicht werden. Wir gehen davon aus, dass auch die noch fehlenden Namen der Verstorbenen von Zeithain in den nächsten Jahren ermittelt werden können und auf den Namensträgern, deren Aufbau 2011 beginnen soll, verzeichnet werden können.
In Abstimmung mit dem Sächsischen Staatsministerium für Soziales, der Gemeinde Zeithain sowie dem Trägerverein Ehrenhain Zeithain wurde Anfang 2010 von der Gemeinde Zeithain ein Architektenbüro mit der Konzipierung von Entwürfen für Namensträger beauftragt.
(Fotos: Worgul/ Doronin)
An der Gedenkveranstaltung nahmen (v.l.n.r.) Siegfried Reiprich (Geschäftsführer der Stiftung Sächsische Gedenkstätten), Nurlan Onzhanov (Botschafter der Republik Kasachstan), Dr. Klaus-Dieter Müller (stellv. Geschäftsführer der Stiftung Sächsische Gedenkstätten, Leiter der Dokumentationsstelle), Mykola Baltazhy (Stellvertreter der ukrainischen Botschafterin) sowie Frau Staatsministerin von Schorlemmer (Sächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst) teil. Auch Vertreter der Russischen Föderation, Veteranen des Zweiten Weltkrieges und Kommunalpolitiker kamen zu Veranstaltung nach Zeithain.
Angehörige der Bundeswehr trugen im Rahmen der feierlichen Zeremonie die Kränze des Präsidenten des Sächsischen Landtages, der Republik Kasachstan und der Ukraine zur Gedenkstelle.
Vertreter der Republik Kasachstan ehrten mit einen Kranz ihre Toten, die im Kriegsgefangenenlager Zeithain starben.
Der Konsul der Russischen Föderation (Konsulat Leipzig), Stanislav V. Emelianov, im Stillen Gedenken.
Der Stellvertreter der ukrainischen Botschafterin, Mykola Baltazhy, im Stillen Gedenken an die Opfer.
(v.r.n.l.) Siegfried Reiprich, Frau Staatsministerin von Schorlemmer und Dr. Klaus-Dieter Müller gedachten im Stillen den Toten des Lagers Zeithain.
Blick auf die niedergelegten Kränze.
Blick auf den Ehrenhain Zeithain mit den Namensfähnchen.