Brandis
Ehrenfriedhof am Alten Friedhof Leipziger Straße
Die Kleinstadt Brandis am Fuße des 179 Meter hohen Kohlenbergs liegt 18 km östlich von Leipzig und hat fast 10000 Einwohner. In der hügeligen Landschaft rund um Brandis findet man eine Vielzahl natürlicher oder durch den Kohleabbau entstandener Teiche und Steinbrüche. Am Rande der Altstadt befindet sich an der Außenmauer des Alten Friedhofs an der Leipziger Straße ein Ehren friedhof für die im Zweiten Weltkrieg hier zu Tode gekommenen Bürger der Sowjetunion. Nach heutigem Kenntnisstand wurden im Jahre 1946 die sterblichen Überreste von 147 sowjetischen Kriegsgefangenen hierher umgebettet. Sie waren in einem Arbeitskommando Fliegerhorst Brandis-Waldpolenz eingesetzt worden und hier zumeist an den Folgen der schweren Arbeit und der vielen Entbehrungen im Krankenrevier Brandis oder direkt im Kriegsgefangenenlager verstorben. Vermutlich hatte man sie ursprünglich in der Nähe des Lagers oder des Krankenreviers bestattet. Nun befinden sich ihre Gräber in zwei verschiedenen Bereichen des heutigen Ehrenhains. Zwischen beiden Arealen wurde 1947 ein Massengrab für die sterblichen Überreste von 90 Zwangsarbeitern aus Wurzen und Zschadraß sowie von vier Kriegsgefangenen aus Beucha und Borsdorf angelegt. Die heute zugänglichen Dokumente machen leider unterschiedliche Aussagen zur Gesamtzahl der hier bestatteten Sowjetbürger, die Zahlen schwanken zwischen 241 und 302. Namentlich erfasst wurden insgesamt 275 Opfer. Die sowjetischen Gemeinschaftsgrabanlagen und Einzelgräber werden von zahlreichen großen Grabsteinen geschmückt, die die Namen und Lebensdaten der Verstorbenen tragen. Einige Steine ehren aber auch namenlose Tote. Die Gräber sind mit Efeu bewachsen und von länglichen Steinen eingefasst. Vor den Gräberreihen steht auf einem treppenförmigen Sockel ein kleiner Gedenkstein mit einer Inschrift in ehrendem Gedenken (2).