Böhlen_1
Gedenkstätte neben Eingang der DOW-GmbH
Das von der Chemieindustrie geprägte Böhlen liegt 20 km südlich von Leipzig und hat 6 900 Einwohner. In unmittelbarer Nähe des Eingangs zum Verwaltungsgebäude der heutigen Sächsischen Olefinwerke GmbH Böhlen wurde 1993 eine größere Gedenkanlage für hier verstorbene Kriegsgefangene und zivile Zwangsarbeiter verschiedener Nationen eingeweiht. Sie erinnert an jene Menschen, die hier u. a. in einer Außenstelle des KZ Buchenwald unter unmenschlichen Bedingungen in der Treibstoffproduktion eingesetzt waren. Viele von ihnen starben und wurden zunächst in Pulgar bestattet. 1976 wurden die Toten in ein Sammelgrab direkt neben dem heutigen Betriebsgelände umgebettet, weil Pulgar dem Braunkohletagebau zum Opfer fiel. Darunter befinden sich auch 195 Tote aus der ehemaligen Sowjetunion. An einer langgestreckten Mauer aus rotem Backstein sind Gedenktafeln aus Metall angebracht. Die gesamte Anlage wurde 2002 umfassend erneuert. Zwei vor der Mauer aufgestellte Bänke laden Angehörige und Besucher dazu ein, an diesem Ort in Stille zu verweilen.