Max Pampel (1882–1950)
Max Friedrich Pampel, geboren am 3. Mai 1882 in Werda bei Falkenstein im Vogtland, war seit 8. März 1921 Wachtmeister in der Landesstrafanstalt Hoheneck. Der Vater von sechs Kindern lebte mit seiner Ehefrau Else (Elly) Siegel in einer Dienstwohnung in unmittelbarer Nähe seines Arbeitsortes. Er war Mitglied der SPD und Kreisfunktionär der Organisation „Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold“. In der paramilitärischen Organisation engagierten sich neben Sozialdemokraten auch Liberale und Mitglieder der Zentrums-Partei für die Verteidigung der parlamentarischen Demokratie. In den letzten Jahren der Weimarer Republik kam es auch in Stollberg und Umgebung während politischer Demonstrationen und Versammlungen immer wieder zu gewaltsamen Auseinandersetzungen mit Nationalsozialisten und Kommunisten.
Nach den Reichstagswahlen wurde Max Pampel am 9. März 1933 wegen seiner früheren politischen Tätigkeit von SA-Männern, die zu Hilfspolizisten ernannt worden waren, festgenommen und zunächst in das Amtsgericht Stollberg eingeliefert. Später kam er als „Schutzhäftling“ in die Gefangenenanstalt Hoheneck, in der er noch kurz zuvor seinen Dienst geleistet hatte. Auch sein Sohn Georg Pampel befand sich dort in „Schutzhaft“. Rechtliche Grundlage dafür bildete die „Verordnung zum Schutz von Volk und Staat“, die Reichspräsident Hindenburg einen Tag nach dem Reichstagsbrand, am 28. Februar 1933, verkündet hatte (so genannte Reichstagsbrandverordnung). Sie wurde von den Nationalsozialisten nun für die Verfolgung ihrer schärfsten politischen Gegner, vor allem der Kommunisten und Sozialdemokraten, genutzt.
Mitte April 1933 wurde Max Pampel in die Verfügung der wegen ihrer Brutalität berüchtigten SA-Standarte 183 nach Oelsnitz im Erzgebirge verlegt. Zusammen mit sechs weiteren Gefangenen kam er von hier am 26. Juni 1933 in das inzwischen neu errichtete „Schutzhaftlager Sachsenburg/Sa.“. Hier erhielt er die Urkunde über seine Entlassung aus dem Beamtenverhältnis. Seine Ehefrau musste innerhalb von vier Wochen die Beamtenwohnung räumen. Nur sein Sohn Werner, damals 14 Jahre alt, konnte ihn einmal in Sachsenburg besuchen.
Von Sachsenburg führte Max Pampels Leidensweg in die Konzentrationslager Colditz und Hohnstein. Erst im Frühjahr 1934 wurde er von dort, seelisch und gesundheitlich schwer angeschlagen, nach etwa einem Jahr ohne richterlich angeordneten Freiheitsentzug nach Hause entlassen.
Text: Dr. Bert Pampel
Zur Person
Nachname: | Pampel |
Vorname: | Max |
Nation/Land: | Deutschland |
Geburtsdatum: | 03.05.1882 |
Geburtsort: | Werda bei Falkenstein (Vogtland) |
Sterbedatum: | 10.12.1950 |
Sterbeort: | Stollberg |
Orte/Stationen der Verfolgung/Haft |
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Ergänzungen
Quelle(n)/ Literatur |
Bert Pampel, Als Reichsbannerführer im KZ Sachsenburg. Mein Urgroßvater Max Pampel (1882-1950), in: Ders./Mike Schmeitzner (Hrsg.), Konzentrationslager Sachsenburg (1933-1937), Dresden 2018, S. 277-287. |
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