23.07.10
Nach dem Abschluss der Konferenz „Gefallen - Gefangen - Begraben. Zahlen und Fakten zu sowjetischen und deutschen Opfern des Zweiten Weltkrieges und der Nachkriegszeit in Dresden“, die in Dresden von der Dokumentationsstelle der Stiftung Sächsische Gedenkstätten und dem Deutsch-Russischen Museum Berlin-Karlshorst ausgerichtet wurde, erwartete die Gäste ein weiterer Höhepunkt:
12.07.10
Bundesminister de Maizière: „Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg bleibt in unseren Köpfen lebendig.“ Findbuch „Orte des Gewahrsams von deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion 1941-1956“ erschienen.
Am 9. Juli 2010 um 14:15 Uhr fand im Plenarsaal des Sächsischen Landtages die Präsentation des Findbuches „Orte des Gewahrsams von deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion 1941-1956" im Rahmen eines öffentlichen Colloquiums der Gemeinsamen Kommission für die Erforschung der jüngeren Geschichte der deutsch-russischen Beziehungen zum Thema „Die ,Deutsch-sowjetische Freundschaft’ in der DDR – Anspruch und Wirklichkeit“ statt.
Während des Zweiten Weltkrieges gerieten mehr als 3 Millionen Soldaten der deutschen Wehrmacht und Hunderttausende deutsche Zivilisten in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Sie wurden in Tausenden von Lagern auf dem gesamten Territorium der UdSSR untergebracht. Gemäß militärischer Geheimhaltung waren diese Lager jeweils mit Nummern versehen. Ihre genaue Ortslage war lediglich aus den Erinnerungen von Heimkehrern zu ermitteln. Lediglich gut 2 000 Lager und Lagerstandorte konnten so verzeichnet werden. Erinnerungsfehler waren dabei nicht auszuschließen.
„Das Findbuch stellt eine ideale Ergänzung zu den nach Deutschland gelangten Kriegsgefangenenakten und den umfangreichen Informationen des DRK-Suchdienstes dar“, erklärte der Präsident des Deutschen Roten Kreuzes, Rudolf Seiters. Die vorliegende Publikation verwendet zum ersten Mal ausschließlich die Originalunterlagen der sowjetischen Verwaltung für Kriegsgefangene und Internierte (GUPWI). Insgesamt handelt es sich um über 6 000 Standortangaben zu Lagern, Arbeitsbataillonen und Friedhöfen. Zusätzlich werden erstmals in numerischer Reihefolge auch über 5 000 Front(nahe) Lagerstandorte verzeichnet. Das Findbuch ist ein Gemeinschaftswerk von russischen Archiven sowie der Dokumentationsstelle der Stiftung Sächsische Gedenkstätten, dem Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes sowie dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge.
„Dieses gemeinsame Buch ist ein überzeugender Beweis, dass trotz der dunklen Vergangenheit heute eine vertrauensvolle Zusammenarbeit der ehemaligen Kriegsgegner möglich ist“, betonte der Präsident des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Reinhard Führer. Es wurde im Rahmen des vom Bundesministerium des Inneren sowie dem Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien geförderten Forschungsprojektes der Dokumentationsstelle „Sowjetische und Deutsche Kriegsgefangene und Internierte. Forschungen zum Zweiten Weltkrieg und zur Nachkriegszeit“ erarbeitet. „Damit setzt dieses Werk die Reihe bereits erschienener Publikationen zur Aufarbeitung der Kriegsgefangenenproblematik fort“, erläuterte der stellv. Geschäftsführer der Stiftung Sächsische Gedenkstätten und Mitherausgeber der Publikation, Klaus-Dieter Müller.
Herausgeber: Föderale Archivagentur der Russischen Föderation; Staatliches Russisches Militärarchiv (RGVA); Stiftung Sächsische Gedenkstätten; Suchdienst München des Deutschen Roten Kreuzes; Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.
Titel: Orte des Gewahrsams von deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion (1941-1956). Findbuch
Erscheinungsort: Dresden, Kassel, Moskau, München
Erscheinungsjahr: 2010
ISBN: 978-3-934382-22-0
DAS BUCH IST LEIDER VERGRIFFEN!
31.05.10
Am 23.4.2010 fand im Rahmen einer Gedenkveranstaltung an die Verstorbenen des Lagers Zeithain auf Initiative der Dokumentationsstelle der Stiftung eine erste öffentliche Präsentation der Entwürfe für Namensträger auf den Kriegsgräberstätten statt.
18.05.10
Die Dokumentationsstelle der Stiftung Sächsische Gedenkstätten, Dresden veranstaltet gemeinsam mit dem Museum Berlin-Karlshorst eine internationalen Fachtagung mit dem Titel: Gefallen - Gefangen - Begraben. Zahlen und Fakten zu sowjetischen und deutschen Opfern des Zweiten Weltkrieges und der Nachkriegszeit in Dresden.
08.04.10
Am 31. März 2010 unterzeichneten die Föderale Archivagentur der Russischen Föderation und die Dokumentationsstelle der Stiftung Sächsische Gedenkstätten eine Vereinbarung zur weiteren Zusammenarbeit.
07.04.10
Am 27. März 2010 fand in der Residenz des Gouverneurs von Tscheljabinsk die feierliche Übergabe deutscher personenbezogener Dokumente an die Hinterbliebenen ehemaliger sowjetischer Kriegsgefangener aus dem Gebiet Tscheljabinsk statt.
06.04.10
Am 31. März 2010 fand im Staatlichen Russischen Archiv für sozialpolitische Geschichte die offizielle Präsentation der Website der Dokumentationsstelle der Stiftung Sächsische Gedenkstätten zur Erinnerung an die Opfer politischer Gewaltherrschaft für die russische Öffentlichkeit statt. Die Seite war bereits am 15. November 2009 mit entsprechenden Pressemeldungen deutscher Medien online gegangen.
31.03.10
Im Rahmen der Veranstaltung werden die Internetseite der Dokumentationsstelle sowie die dort veröffentlichten Onlinedatenbanken zu sowjetischen Kriegsgefangenen und deutschen Verurteilten der russischen Öffentlichkeit präsentiert.
27.03.10
Am 27. März 2010 nehmen Vertreter der Dokumentationsstelle an einer feierlichen Festveranstaltung in der südlich des Ural gelegenen russischen Stadt Tscheljabinsk teil.
Ab 11 Uhr können dort Hinterbliebene ehemaliger sowjetischer Kriegsgefangener, die aus dem Gebiet Tscheljabinsk stammten, in der Residenz des Gebietsgouverneurs in der Zwillingstraße 27 Registraturdokumente der Wehrmachtauskunftstelle über Ihre Angehörigen entgegennehmen. Diese Unterlagen und Informationen über die sowjetischen Kriegsgefangenen wurden im Ergebnis enger Zusammenarbeit der entsprechenden Einrichtungen in Deutschland, Russland, Weißrussland und der Ukraine zusammengetragen.
08.03.10
Am 27.2. 2010 übergab die Dokumentationsstelle im feierlichen Rahmen gemeinsam mit ihrem Partner dem Zentralarchiv des Sicherheitsdienstes Weißrusslands/Belarus in Gomel Dokumentenkopien zu 195 ehemaligen Kriegsgefangenen an weißrussische Bürger.
Neben den Dokumenten der Kriegsgefangenenverwaltung der Wehrmacht wurden den Angehörigen größtenteils auch Informationen zur Grabstelle überreicht.
Viele Hinterbliebene bekamen nach jahrzehntlangem Warten endlich Gewissheit über den Verbleib und die Grabstätten der oftmals als vermisst gemeldeten sowjetischen Soldaten.
An der Veranstaltung nahmen auch zahlreiche Vertreter weißrussischer Medien teil.
Siehe dazu:
Советская Белоруссия 05.03.2010 (Regierungsnahes Nachrichtenportal)
Телеканал „Вести“: видеоклип (Fernsehkanal "Вести" - Videoclip)
Новости Беларуси 26.02.2010 (Nachrichtenportal Weißrussland)
Официальный сайт администрации Центрального района г. Гомеля (Offizielle Seite der zentralen Verwaltung des Gebietes Stadt Gomel)