13.05.19
Die Dokumentationsstelle Dresden hat alle wesentlichen Informationen über das Verfahren der Rehabilitation deutscher Opfer sowjetischer Strafverfolgung in einer übersichtlichen Broschüre zusammengestellt. Darüber hinaus dokumentiert der Leitfaden anhand von fünf Fallbeispielen die damit verbundenen Erkenntnismöglichkeiten. Die Broschüre ist kostenfrei erhältlich und kann über den Webshop der Stiftung Sächsische Gedenkstätten bestellt oder als PDF-Datei heruntergeladen werden.
23.04.19
Elisabeth Geldmacher, die bereits seit August 2017 an der Neuorganisation des Personenarchivs der Dokumentationsstelle und an der datenbankbasierten Verzeichnung von Personendaten beteiligt war, verstärkt seit dem 15. April 2019 als Bürosachbearbeiterin das Team der Dokumentationsstelle Dresden der Stiftung. Ihr Aufgabengebiet umfasst überwiegend allgemeine Verwaltungstätigkeiten sowie die Haushalt- und Wirtschaftsführung. Daneben wird sie aber auch die Beauskunftung an Angehörige, Forscher und Medien unterstützen.
Frau Elisabeth Geldmacher ist 1991 in Dresden geboren. Sie studierte Kunstgeschichte sowie Literatur- und Kulturwissenschaften an der Technischen Universität Dresden und verfügt über einen Kultur + Management-Masterabschluss der Dresden International University. Seit September 2017 arbeitet sie zudem im Projekt „NS-Raubgut in der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (Erwerbungen nach 1945)“ mit.
Wir heißen Frau Geldmacher in unserem Team herzlich willkommen und freuen uns auf die Zusammenarbeit!
17.04.19
Hans-Joachim Wetzki (geboren 1929) war 16-jährig als angeblicher Unterführer einer „Werwolf“-Gruppe in Dahlwitz bei Berlin wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Untergrundorganisation mit zehn Jahren „Besserungsarbeitslager“ bestraft worden. Aufgrund seiner Vollmacht zur Akteneinsicht konnten die Hintergründe der Verhaftung und Verurteilung durch Einblick in die Strafakte erhellt werden. Zwei weitere Mitglieder der vermeintlichen Organisation, Heinz Schmauks und Wolfgang Fricke, wurden nach einem Todesurteil am 3. Juli 1946 im Alter von 17 bzw. 15 Jahren erschossen.
Hans-Joachim Wetzki gehört zu den namentlich bekannten 13 041 Deutschen, die seit 1992 aufgrund des „Gesetzes der Russischen Föderation über die Rehabilitierung von Opfern politischer Repressionen“ rehabilitiert wurden. Eine am 5. April 2019 aktualisierte Übersicht ihrer Namen mit Geburtsdatum und Geburtsort ist nun auf der Website der Dokumentationsstelle abrufbar.
Ist die gesuchte Person nicht in dieser Online-Datenbank verzeichnet, so besteht die Möglichkeit, bei der Hauptmilitärstaatsanwaltschaft in Moskau eine Überprüfung zu veranlassen bzw. dort vorliegende Ergebnisse abzurufen. Der Antrag kann über die Dokumentationsstelle der Stiftung gestellt werden.
Im Falle von Kurt Friedrich (1901–1945) führte ein solcher Antrag nicht zur Rehabilitierung. Die Spur des Glasermeisters aus Küstrin hatte sich nach Eroberung der Stadt durch die Rote Armee im März 1945 verloren. Seine Ehefrau und seine drei Kinder, die vor der Besetzung von Küstrin evakuiert worden waren, erhielten nie eine Nachricht über seinen Verbleib, bis der Sohn Dr. Helmut Friedrich über die Dokumentationsstelle Dresden den Antrag auf Überprüfung einer möglichen Verurteilung einreichte. 2011 teilte die Russische Hauptmilitärstaatsanwaltschaft daraufhin mit, Kurt Friedrich sei wegen angeblich schlechter Behandlung von Kriegsgefangenen erschossen worden. Helmut Friedrichs Einsprüche gegen die Entscheidung, die bis zum Obersten Gericht der Russischen Föderation führten, wurden allesamt abgewiesen, ohne dass seinem Anwalt auch nur eine Einsichtnahme in die Strafakte gewährt worden wäre.
Kontakt:
Dr. Bert Pampel, Leiter der Dokumentationsstelle Dresden | Stiftung Sächsische Gedenkstätten
Tel. 0351 4695548
bert.pampel@stsg.de
07.12.18
2018 war das Interesse an personenbezogenen Auskünften der Dokumentationsstelle zu Opfern der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft oder der kommunistischen Diktatur in der sowjetischen Besatzungszone und der DDR ungebrochen hoch. Bis zum 7. Dezember gingen insgesamt 696 Anträge und Anfragen ein, 2017 waren es 631. Der Schwerpunkt lag mit insgesamt 468 Anträgen auf Anfragen zu Internierten sowjetischer Speziallager und zu Verurteilten sowjetischer Militärtribunale (SMT).
25.10.18
Die Dokumentationsstelle Dresden beantwortet auf ihrer Website häufig gestellte Fragen zu Auskunftsersuchen und Anträgen auf die Überprüfung von Urteilen (>> mehr). Diese beziehen sich unter anderem auf Bearbeitungszeiten, Kosten, Rechtsgrundlagen oder die Verlässlichkeit der Quellen, auf denen die Auskünfte beruhen.
21.09.18
Am 19. September 2018 informierten sich der Leiter der Dokumentationsstelle Dr. Bert Pampel und der Mitarbeiter der Dokumentationsstelle für Auskunftstätigkeit Valerian Welm in Großenhain über die Arbeit der IG Mahnmal Marienkirche Großenhain. Die Initiativgruppe hat in den letzten 13 Jahren ehrenamtlich fast 2 600 Namen von Opfern politischer Gewalt während der NS-Diktatur und der kommunistischen Diktatur im Kirchenbezirk Großenhain zusammengetragen.
29.08.18
Helga Klinik wurde 1951 im Zuchthaus Waldheim geboren und lernte Ihre leiblichen Eltern nie kennen. Der MDR begleitete sie auf der Suche nach ihrer Familiengeschichte, die mit Hilfe der Dokumentationsstelle Dresden rekonstruiert werden konnte. Der TV-Beitrag ist am 5. September 2018 um 21.15 Uhr im MDR zu sehen.
06.06.18
Am 7. Juni 2018 erscheint in der Schriftenreihe der Stiftung Sächsische Gedenkstätten ein wissenschaftlicher Sammelband zum KZ Sachsenburg (1933–1937) in der Nähe von Chemnitz. Es war das bedeutendste und am längsten betriebene frühe KZ in Sachsen.
19.09.17
Die Stiftung Sächsische Gedenkstätten ist auf der 69. Jahrestagung der deutschen Familienforscher vom 22. bis 24. September 2017 in Dresden vertreten. Sie stellt Fachbesuchern und Tagesgästen vor allem ihre Angebote zur Schicksalsklärung von Opfern politischer Gewaltherrschaft, aber auch die Arbeit ihrer Gedenkstätten vor.
07.04.17
Valerian Welm, bereits seit 2016 in der Stiftung Sächsische Gedenkstätten tätig, hat am 1. April 2017 den Arbeitsbereich „Auskünfte zu verurteilten Deutschen in sowjetischem Gewahrsam“ übernommen.