Dokumentationsstelle Dresden stellt russischsprachige Biografien online
30.03.20
Die Dokumentationsstelle Dresden hat aus Anlass des 75. Jahrestages des Kriegsendes auf der russischsprachigen Version der Website mit der Veröffentlichung von Biografien sowjetischer Staatsangehöriger begonnen, die während des Zweiten Weltkrieges als Kriegsgefangene oder Zwangsarbeiter nach Sachsen verschleppt wurden. Sie standen am unteren Ende der Hierarchie in der Behandlung der Bevölkerung der besetzten Staaten und Kriegsgegner, denn gemäß der nationalsozialistischen Ideologie galten sie als rassisch minderwertig. Die mit Unterstützung von Angehörigen und von Kolleginnen und Kollegen aus der Gedenkstättenarbeit enstandenen Porträts beleuchten das Leben der nach Deutschland deportierten Menschen vor dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion, beschreiben die Stationen ihrer Gefangenschaft, zeigen ihre oft menschenunwürdige Behandlung und veranschaulichen exemplarisch die Klärung der Geschichte ihrer Verfolgung.
Zugleich belegen die präsentierten Fälle die Bemühungen der Dokumentationsstelle sowie zahlreicher weiterer staatlicher Einrichtungen, gesellschaftlicher Organisationen und Privatpersonen in Sachsen um die Bewahrung des Andenkens dieser oft vernachlässigten Opfergruppen des Nationalsozialismus. Darüber hinaus bieten sie Angehörigen, die ebenfalls mit der Schicksalsklärung befasst sind, wichtige Anregungen und Hilfestellung für die eigene Suche nach Vermissten.
Die Biografieseite, die fortlaufend ergänzt werden soll, ist unter https://ru.stsg.de/cms/dokstelle/biografii erreichbar.
Kontakt:
Dr. Bert Pampel, Leiter der Dokumentationsstelle Dresden | Stiftung Sächsische Gedenkstätten
Tel. 0351 4695548
bert.pampel@stsg.de
www.dokst.de