Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Leserinnen und Leser,
heute vor 72 Jahren, am 15. April 1941, bombardierte die deutsche Luftwaffe Belfast. 900 Menschen starben, 1.500 wurden verletzt. Etwa ein Viertel der Bewohner Belfasts, 100.000 Menschen, wurden obdachlos. > Mehr... Etwa vier Jahre später ging der Krieg in Europa zu Ende, und nun lagen auch die deutschen Großstädte, darunter Dresden, Leipzig und Chemnitz, in Trümmern.Mit freundlichen Grüßen
Dr. Bert Pampel
Vorschau
18.04.| Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig: Gedenkveranstaltung "Die Erla-Werke und das Massaker von Abtnaundorf ". Die Erla-Maschinen-Werke GmbH, die allein in Leipzig vier Werke betrieb, war einer der größten Luftrüstungsbetriebe in Sachsen. Am 13.04.1945 wurden die Lager in Erwartung der vorrückenden US-amerikanischen Truppen geräumt und die Häftlinge auf sogenannte Todesmärsche Richtung Tschechien getrieben. Mehr als 300 kranke oder geschwächte Häftlinge, die im Lager verblieben waren, wurden am 18. April 1945 von SS-Wachleuten und Angehörigen des Volkssturms in einer Baracke eingesperrt und angezündet. Über 80 Menschen kamen dabei ums Leben. > Mehr...
18.04.| Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau: Eröffnung der Sonderausstellung „Die Jugend der anderen“. 1982/83 enstand im sächsischen Jugendwerkhof Crimmitschau eine einmalige Fotodokumentation des Alltags der dort lebenden 160 Mädchen. 2012 - 30 Jahre später - erkundete ein Foto- und Interviewprojekt, wie es einigen Mädchen von damals heute geht, welche Folgen die Zeit im Jugendwerkhof für ihr weiteres Leben hatte. Zur Eröffnung präsentieren die Fotografin Christiane Eisler und die Journalistin Gundula Lasch auch den Katalog zur Ausstellung. Es spielt die Crimmitschauer Band "Dialog II". > Mehr...
24.04.| Gedenkstätte Bautzen: 19 Uhr: Jugendopposition in der DDR. Ausstellungseröffnung und Podiumsgespräch. Die Anzahl derer, die keine eigene Erinnerung an die DDR haben, wird immer größer. Die Ausstellung der Robert-Havemann-Gesellschaft will vor allem der heutigen jungen Generation das Leben von Jugendlichen in der DDR erzählen. Im Mittelpunkt stehen 18 junge Oppositionelle, die sich der SED-Diktatur entgegengestellt haben. Neben der Darstellung von Fotos und Dokumenten schildern kurze Texte, warum sie sich gegen das Regime wandten und für welche Ideale sie sich einsetzten. In einem Podiumsgespräch diskutieren die Ausstellungsmacher gemeinsam mit Zeitzeugen über den Alltag und Widerstand Jugendlicher in der DDR.
02.05.| Gedenkstätte Münchner Platz Dresden: Vortrag: "Zwischen Entnazifizierung und Diktaturdurchsetzung. Der 'Görlitzer Kriegsverbrecherprozess' 1948". Am 19. Oktober 1948 wurden am Münchner Platz in Dresden zwei Männer hingerichtet, der ehemalige Oberbürgermeister von Görlitz, Hans Meinshausen, und der ehemalige NSDAP-Kreisleiter, Bruno Malitz. Dieser sogenannte Görlitzer Kriegsverbrecherprozess besaß viele Merkmale eines Schauprozesses. Rolf Hensel (Berlin) verdeutlicht in seinem Vortrag die Doppelfunktion des "justitiellen Antifaschismus": Abrechnung und Machtausbau. Viele der in Görlitz erprobten Methoden der Prozessführung wurden nicht viel später fester Bestandteil der Schauprozesse gegen politische, ideologische und ökonomische Gegner des SED-Regimes. > Mehr...
04.05.| Gedenkstätte Museum in der "Runden Ecke" Leipzig: 14. Leipziger Museumsnacht in der ehemaligen zentralen Hinrichtungsstätte der DDR, die sich ab 1960 in der Leipziger Südvorstadt befand. In einem streng abgetrennten Teil der Strafvollzugseinrichtung Alfred-Kästner-Straße wurden alle im Land ausgesprochenen Todesurteile unter absoluter Geheimhaltung vollstreckt. Während der Museumsnacht wird das Bürgerkomitee Leipzig e. V. ständig Führungen zur Geschichte der Todesstrafe in der DDR durch die authentischen Räume der ehemaligen Hinrichtungsstätte durchführen, die sonst nicht zu besichtigen sind. > Mehr...
Von 18.00 Uhr bis 1.00 Uhr findet außerdem in der Gedenkstätte Museum in der "Runden Ecke" Leipzig ein Programm unter dem Motto "Jagdfieber" statt, die Besucher erwarten Vorträge und Filmvorführungen. > Mehr...
07.05.| DIZ Torgau: "Der Haftort Torgau im 20. Jahrhundert. Führung durch die Ausstellung des DIZ Torgau und Besuch der JVA Torgau". In der Veranstaltung soll anhand einer Führung durch die Ausstellung des DIZ und des Besuchs der JVA ein Überblick über den Haftort Torgau im 20. Jahrhundert gegeben werden. Auch der normalerweise nicht zugängliche Brückenkopf, der bis zur Begegnung an der Elbe ebenfalls Wehrmachtgefängnis war, wird besichtigt. Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Volkshochschule Nordsachsen, Torgau (Kursnr. AFTG10101). > Mehr...
08.05.| Gedenkstätte Bautzner Straße Dresden: Lesung und Zeitzeugengespräch: „Stasi-Kinder. Aufwachsen im Überwachungsstaat.“ > Mehr zum Buch... Was wussten die Kinder von Stasi-Mitarbeitern über die Tätigkeit ihrer Eltern als hauptamtliche Mitarbeiter? Welche Auswirkungen hatte dies auf das Familienleben und die Eltern-Kind-Beziehung? Ruth Hoffmann widmet sich in ihrem Buch „Stasi-Kinder“ einem Thema, das bisher in der Öffentlichkeit wenig Beachtung fand. Am Beispiel von dreizehn Schicksalen zeichnet sie in den Biografien der heute längst Erwachsenen die tiefen Spuren der Erlebnisse als „Stasi-Kind“ nach und verdeutlicht, dass die konspirative Tätigkeit innerhalb des Ministeriums für Staatssicherheit auch vor den Familien hauptamtlicher Mitarbeiter nicht Halt machte. Aus der Perspektive der Tochter eines ehemaligen Stasi-Offiziers, die sich aktiv in der Friedens- und Umweltbewegung der DDR engagierte, wird an diesem Abend Vera Lengsfeld berichten. > Mehr...
12.05.| Gedenkstätte Bautzen: 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr: Internationaler Museumstag: »Tage des Sturms« - Dokumentarfilme zum Volksaufstand vom 17. Juni 1953. Am 17. Juni 1953 protestierten in der DDR hunderttausende Menschen aus Enttäuschung und Verbitterung gegen die planwirtschaftlichen Diktate des »Neuen Kurses« der Parteiführung. Die Forderungen der Menschen reichten von der Verbesserung der Versorgungslage bis zur Wiedervereinigung Deutschlands. Sowjetische Truppen und die Volkspolizei der DDR schlugen den Aufstand nieder. Die auch als »Volksaufstand«, »Arbeiteraufstand« oder »Tage des Sturms« bezeichneten Geschehnisse und deren Folgen werden zum Internationalen Museumstag in Dokumentarfilmen behandelt.
12.05.| Gedenkstätte Museum in der "Runden Ecke" Leipzig: Internationaler Museumstag im Museum zum Thema „Vergangenheit erinnern – Zukunft gestalten: Museen machen mit!“. Zum Museumstag gibt es Sonderführungen mit Zeitzeugen durch die Dauer- und Sonderausstellung im Museum sowie um 11.00 Uhr einen Stadtrundgang „Auf den Spuren der Friedlichen Revolution“ durch die Leipziger Innenstadt. > Mehr...
NEUES AUS DER ARBEIT DER STIFTUNG UND IHRER GEDENKSTÄTTEN
Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein: Die Gedenkstätte ist ab April häufiger und länger für Besucher geöffnet. Künftig öffnet sie an jedem Sonnabend von 11 bis 16 Uhr und ist damit eine Stunde länger als bisher zugänglich. Als neues, zusätzliches Angebot wird ab 6. April einmal wöchentlich eine öffentliche Führung angeboten. > Mehr...
Gedenkstätte Bautzen: Die Gedenkstätte Bautzen sucht ab dem 1. September 2013 eine/n Freiwillige/n für das FSJ Politik. Bautzen. Die/den Freiwillige/n erwarten vielseitige und spannende Aufgaben in allen Arbeitsbereichen der Gedenkstätte Bautzen. > Mehr...
Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau: Am 11. April besuchte der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), Staatsminister Bernd Neumann, ein zweites Mal die Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau. Bei einem Rundgang durch die Dauerausstellung und durch den Erinnerungs- und Gedenkbereich informierte er sich über die aktuelle Situation der Gedenkstätte und über den Fortgang der Arbeiten seit seinem ersten Besuch im September 2008. > Mehr...
Gedenkstätte Ehrenhain-Zeithain: Seit 1. April ist Cornelia Herold als pädagogische Mitarbeiterin (20 Std./Woche) in der Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain tätig. Frau Herold hat Germanistik/Literaturwissenschaft, Sächsische Landesgeschichte und Philosopie an der TU Dresden studiert. Vielfältige Erfahrungen - nicht nur in der Besucherbetreuung, sondern auch in anderen Bereichen der Gedenkstätten- und Museumsarbeit - sammelte sie u. a. im Militärhistorischen Museum der Bundeswehr, in der Gedenkstätte Bautzen und bei der Projektarbeit für die neue Dauerausstellung der Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße in Erfurt.
Stiftung: Zur März-Ausgabe des Magazins "Lernen aus der Geschichte" mit dem Schwerpunktthema "Geteilte Erinnerungen. Historisches Lernen in Gedenkstätten mit doppelter Vergangenheit" haben Mitarbeiter der Stiftung Sächsische Gedenkstätten beigetragen. Dr. Bert Pampel thematisiert "Chancen und Herausforderungen für die historische Bildungsarbeit" an diesen Orten. Julia Zimmermann skizziert die pädagogische Arbeit und die Angebote des DIZ Torgau, das über die Geschichte Torgaus als Haftort während der Zeit des Nationalsozialismus, der sowjetischen Besatzung und der DDR informiert. > Mehr...
NEUES VON WEITEREN ZEITGESCHICHTLICHEN ERINNERUNGSORTEN IN SACHSEN
Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V.: In der neuen Internetpräsentation "Power to the People" wird die Friedliche Revolution 1989 in einem mittel-osteuropäischen Kontext verortet. Obwohl die Mauer nur in Berlin fallen konnte, ist dieses singuläre Ereignis das Ergebnis eines europäischen Emanzipationsprozesses. Es werden zivilgesellschaftliche Bewegungen der acht sozialistischen Staaten in Europa aufgegriffen, die von Menschen in der DDR als Anregung und Vorbild in der eigenen Auseinandersetzung mit der SED-Diktatur genutzt worden sind und letztendlich zum Erfolg der Friedlichen Revolution beigetragen haben. > Mehr...
RÜCKBLICK
25.03.| Das Parlament: Innerer Kompass hinter Mauern. Orte des Gedenkens - Das Beispiel des Stasi-Gefängnisses Kaßberg in Chemnitz zeugt vom schwierigen Umgang mit der Vergangenheit. > Mehr...
Kalenderblatt
1. April 1943 | In der Deutschen Untersuchungshaftanstalt Prag-Pankratz wird eine neue Hinrichtungsstätte eröffnet. Bis zu diesem Zeitpunkt war die Dresdner Hinrichtungsstätte am Münchner Platz für die Vollstreckung von Todesurteilen aus dem Landgerichtsbezirk Prag zuständig. Darüber hinaus wurden Todesurteile aus dem Oberlandesgerichtsbezirk Dresden und dem Landgerichtsbezirk Torgau sowie aus den im „Reichsgau Sudetenland“ gelegenen Landgerichtsbezirken Brüx, Böhmisch Leipa, Leitmeritz und Reichenberg in Dresden vollstreckt. Hinzu kamen Todesurteile der Wehrmachtsjustiz. Insbesondere die drakonische Todesurteilspraxis des zum Prager Landgerichtsbezirk gehörenden Sondergerichts Prag führte zu einer starken Überlastung der Dresdner Hinrichtungsstätte. Der Dresdner Generalstaatsanwalt Heinz Jung setzte daher beim Reichsjustizministerium die Einrichtung der neuen Hinrichtungsstätte durch. > Mehr...
ZITAT DES MONATS
Das Links-Rechts-Schema (...) macht sich ja gerade beim Vergleich dieser beiden Diktaturen (NS-Diktatur und SED-Diktatur - Red.) auf störende Weise bemerkbar. Wo die Rechten zur Angleichung neigen, wollen die Linken vor allem Unterschiede sehen. Die Linken dürfen sich über die spezifischen Gemeinsamkeiten totalitärer Regime nicht hinwegtäuschen und müssen auf beiden Seiten denselben Maßstab anlegen. Die Rechten dürfen wiederum Unterschiede nicht nivellieren oder herunterspielen.
Jürgen Habermas, in: Deutscher Bundestag (Hrsg.), Materialien der Enquete-Kommission "Aufarbeitung von Geschichte und Folgen der SED-Diktatur in Deutschland", Bd. IX, Baden-Baden 1995, S. 686-694, hier S. 689.
IMPRESSUM
Stiftung Sächsische Gedenkstätten
Dülferstraße 1
01069 Dresden
Redaktion: Dr. Bert Pampel/Gesine Quellmalz
pressestelle@stsg.smwk.sachsen.de
www.stsg.de
Die Stiftung Sächsische Gedenkstätten erschließt, bewahrt und gestaltet historische Orte im Freistaat Sachsen, die an die Opfer politischer Verfolgung sowie an Opposition und Widerstand während der nationalsozialistischen Diktatur oder der kommunistischen Diktatur in der SBZ/DDR erinnern.