Gedenkstätte wird umgestaltet
Sächsische Zeitung vom 6. April 2010
Die Gedenkstätte Münchner Platz im Georg-Schumann-Bau der TU Dresden wird saniert und dabei wesentlich besser sichtbar und zugänglich gemacht. Das teilte der Staatsbetrieb Immobilien und Baumanagement (SIB) mit, der die Arbeiten für die Stiftung Sächsische Gedenkstätten vornimmt. Sie wurden vorige Woche begonnen.
Die Ausstellungsfläche der Gedenkstätte wird dabei nahezu verdoppelt. Die TU hat dazu ehemalige Archivräume im Souterrain zur Verfügung gestellt. Im Außenbereich am Münchner Platz wird Erdreich abgetragen, sodass die ehemaligen Kellerräume einen ebenerdigen Zugang erhalten. Der Haupteingang wird vom Innenhof direkt an den Münchner Platz verlegt. Darüber hinaus werden die ehemaligen Archivräume trocken gelegt und die Ausstellungsbereiche barrierefrei erschlossen.
Die Umbau- und Sanierungsarbeiten sind vorraussichtlich im Dezember dieses Jahres abgeschlossen. Die Kosten dafür betragen rund 500.000 Euro. Die Baumaßnahme wird im Rahmen des Konjunkturpaktes II mit Mitteln des Bundes gefördert.
Die Gedenkstätte beschäftigt sich mit der politischen Strafjustiz und ihren Opfern im Gebäudekomplex am Münchner Platz während der nationalsozialistischen Diktatur, der sowjetischen Besatzungszeit und der frühen DDR. Die Stiftung Sächsische Gedenkstätten plant, die Geschichte des ehemaligen Haft- und Justizkomplexes in den neuen Räumen am Münchner Platz in einer ständigen Ausstellung zu präsentieren.
Der Gebäudekomplex wurde bis 1907 als Königlich-Sächsisches Landgericht mit Untersuchungshaftanstalt errichtet. Bis Ende 1956 wurde er als Gerichtsort, Haftanstalt und Hinrichtungsstätte genutzt. 1957 übernahm die Technische Hochschule Dresden das Haus und ließ es zu einem Lehrgebäude umbauen. Sie ermöglichte die Einrichtung einer Gedenkstätte, die am 11. Oktber 1959 eröffnet wurde. Der Gebäudekomplex steht unter Denkmalschutz.