„Wider besseren Wissens“
Torgauer Zeitung vom 01.06.2010
Siegfried Reiprich, Geschäftsführer der Stiftung Sächsische Gedenkstätten zur Erinnerung an die Opfer politischer Gewaltherrschaft, schrieb zur Meinung von Ludwig Baumann, Vorsitzender der Bundesvereinigung Opfer der NS-Militärjustiz in der TZ vom 27. Mai 2010 folgende Gegendarstellung:
Herr Baumann behauptet in der TZ vom 27.05.2010: „Nach über zwei Jahren bat der Stiftungsrat sein Mitglied Herrn Oberkirchenrat Seele, mit mir einen Kompromisstext zu suchen. Das ist uns gelungen und wurde dokumentiert. Dennoch gelang es dem Stiftungsgeschäftsführer Herrn Reiprich, mit üblen Tricks die Realisierung des Textes auf der Tafel zu verhindern."
Das ist unwahr. Richtig ist, dass ich lediglich den Beschluss des Stiftungsrates vom 1. Februar 2010 umgesetzt habe. Dieser sah einen wissenschaftlich seriösen Text zur Erneuerung der Tafel für die Opfer der NS-Militärjustiz vor. Darüber hinaus sollte ausgelotet werden, ob ein Konsens bezüglich zweier ergänzender Sätze möglich ist, der von der Bundesvereinigung der NS-Militärjustizopfer und der Vereinigung der Opfer des Stalinismus - Gemeinschaft ehemaliger politischer Häftlinge(VOS) mitgetragen wird. Wenn nicht, sollte der beschlossene Text umgesetzt werden. Die VOS hat sich mir gegenüber kritisch, aber gesprächsbereit geäußert. Herr Baumann hat auf meine schriftliche Anfrage, ob er zu einem Gespräch mit Herrn Bernd Müller-Kaller von der VOS bereit sei, jedoch nicht einmal geantwortet, um sie später telefonisch in polemischer Form abzulehnen. In seinem Gespräch mit dem Stiftungsrat OKR Seele hat er den ersten Satz des Ergänzungsvorschlages abgelehnt und weitere Modifikationen gefordert. Da auch ein einzelner Stiftungsrat ebenso an einen Stiftungsratsbeschluss gebunden ist, wie der Geschäftsführer, trat damit der ursprüngliche Beschluss vom 1. Februar ohne Ergänzung in Kraft. Der Versuch einer letzten Konsensfindung war gescheitert, die Verantwortung dafür liegt bei Herrn Baumann. Herrn Baumann liegen alle nötigen Unterlagen vor. Er spricht wider besseren Wissens.