Rede von Stanislav V. Emilianov, Vertreter der Russischen Föderation
am 23.04.2010 in Zeithain
Sehr geehrte Frau Schorlemer,
Sehr geehrte Frau Dombois,
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir sind heute hier auf dem sowjetischen Friedhof in Zeithain zusammengekommen, um die Blumen und Kränze an dieser Gedenkanlage niederzulegen und die verstorbenen sowjetischen Kriegsgefangenen und verstorbenen Kriegsgefangenen verschiedener Nationalitäten zu gedenken.
Die heutige Veranstaltung ist ein klares Beispiel für das gemeinsame Bestreben den eingeschlagenen Kurs der historischen Aussöhnung zwischen unseren Völkern fortzusetzen.
Und wenn wir heute Kränze und Blumen an Mahnmale und Gräber der Kriegsopfer niederlegen, so bedeutet es, dass wir nicht nur symbolisch ihnen den Tribut unseres Respekts und ewigen Gedenkens zollen, sondern dass bedeutet eine dauerhafte Mahnung für nachgeborene Generationen sowohl in Deutschland als auch in Russland, eine Mahnung, miteinander ein friedliches und freundschaftliches Verhältnis aufzubauen und den Krieg, Gewalt, sowie Rassismus dauerhaft abzuschwören.
Sehr geehrte Damen und Herren,
die Jahre vergehen, die Jahrzehnte vergehen und eine Generation löst die andere ab. Aber keiner hat das Recht den Zweiten Weltkrieg zu vergessen, sein kolossales Ausmaß, seine Opfer und Zerstörungen.
Auch die Schrecken und Leiden des Zweiten Weltkrieges dürfen nicht vergessen werden, aber Orte wie Ehrenhain Zeithain sowie zahlreiche Gedenkstätten in Deutschland machen deutlich, wie wichtig eine Versöhnung über den Gräbern ist. Das Gedenken darf sich nicht darin erschöpfen, Mitgefühl mit den Opfern und ihren Angehörigen zum Ausdruck zu bringen, sondern muss Impulse für Verständnis, Diskussion und Aufarbeitung der gemeinsamen Geschichte geben. Nur wenn wir uns ehrlich unserer Geschichte mit all ihrer Tragik stellen, wird es gelingen, eine solide und zukunftsfähige Basis für die Fortentwicklung der freundschaftlichen Beziehungen zwischen der Russischen Föderation und Bundesrepublik Deutschland zu schaffen.
Ich möchte auch diese Gelegenheit nutzen, um die herzlichsten Worte der Dankbarkeit den Organisatoren der heutigen Veranstaltung, den deutschen Behörden auf Bundes-, Landes-, Kommunalebene und gesellschaftlichen Organisationen und einzelnen Bürgerinitiativen, die nicht nur Regierungsvereinbarungen zufolge, sondern auch aus der moralischen Verpflichtung, an der Erhaltung und Pflege der Kriegsgräberstätten und Ehrenmale aktiv teilnehmen, zu übermitteln.
Ich danke meine Damen und Herren für Ihre Aufmerksamkeit.