Mit dem Ohr durch die Wand. Ursendung des »Hörgang Bautzen II« auf Deutschlandradio Kultur
07.11.12
Am 9. November 2012 wird um 00.05 Uhr in der Reihe Klangkunst des Deutschlandradio Kultur in einer Ursendung der »Hörgang Bautzen II« vorgestellt. Die Klanginstallation, eine gemeinsame Produktion der Gedenkstätte Bautzen mit der Redaktion Hörspiel/Klangkunst von Deutschlandradio Kultur, wird damit am 23. Jahrestag des Mauerfalls das Tagesprogramm eröffnen. Sie ist seit Juni dieses Jahres in der Gedenkstätte zu hören.
Die Produzenten der innovativen akustischen Ausstellung Frank Bretschneider, Moritz von Rappard und Thomas Ritschel hatten Gespräche mit Zeitzeugen geführt und sich intensiv mit der ehemaligen Geräuschwelt der Stasi-Sonderhaftanstalt Bautzen II auseinandergesetzt. Geleitet wurden sie dabei von der Frage, inwieweit der Reizentzug die Hörwahrnehmung der Häftlinge beeinflusst und verändert hat. Das Hören war für die Eingesperrten von besonderer Bedeutung: Stets versuchten sie durch die Mauern zu hören, was andere Gefangene oder das Wachpersonal taten. »Hörgang Bautzen II« ist eine künstlerische Expedition auf der schmalen Grenze zwischen innerer und äußerer Klangwelt eines Isolationshäftlings.
Ton und Klang sollen in der Vermittlungsarbeit der Gedenkstätte dort ansetzen, wo die klassischen Bild- und Textdokumente an ihre Grenzen stoßen. Mit der Ursendung wird der »Hörgang Bautzen II« erstmalig außerhalb der Gedenkstätte Bautzen in über 50 Minuten Länge zu hören sein.
Weitere Informationen erhalten Sie von Sven Riesel, Öffentlichkeitsarbeit Gedenkstätte Bautzen, Telefon 0 35 91 - 53 03 62 oder Email sven.riesel@stsg.smwk.sachsen.de